NEU DELHI — Topdiplomaten und Verteidigungschefs aus Indien und den Vereinigten Staaten trafen sich am Freitag und konzentrierten sich auf Sicherheitsfragen im Zusammenhang mit dem Indo-Pazifik, China und dem Israel-Hamas-Krieg.
Der US-Außenminister Antony Blinken sagte, die USA und Indien hätten eine starke Partnerschaft und würden Fragen diskutieren, die Auswirkungen auf die Zukunft hätten.
“Die Zukunft ist jetzt”, sagte er Reportern.
“Wir fördern einen freien, offenen und wohlhabenden asiatisch-pazifischen Raum, auch durch Stärkung unserer Partnerschaft im Quad mit Japan und Australien”, sagte Blinken in seinen Einleitungsbemerkungen zu dem Treffen.
Er sagte auch, dass die Vereinigten Staaten und Indien ihre Partnerschaft in internationalem Frieden und Stärkung einer regelbasierten Ordnung verstärken.
Blinken sagte auch, die Verteidigungszusammenarbeit sei ein wichtiger Pfeiler in den Beziehungen zwischen den Ländern.
Indiens Außenminister Subrahmanyam Jaishankar sagte, die Situation im Nahen Osten sei eine große Sorge.
Während Indien den Hamas-Angriff auf Israel verurteilt hat, hat es versucht, seine Position auszubalancieren, indem es sagte: “Indien hat sich immer für die Wiederaufnahme direkter Verhandlungen zur Schaffung eines souveränen, unabhängigen und lebensfähigen Palästinenserstaates eingesetzt, der innerhalb sicherer und anerkannter Grenzen Seite an Seite in Frieden mit Israel lebt.”
“Während die Kriege in Gaza und der Ukraine dringende Themen sind, stellt die nachhaltigere Herausforderung sowohl für die USA als auch für Indien China und seine revisionsorientierte Haltung dar”, sagte C. Uday Bhaskar, ein pensionierter Marineoffizier.
Die jüngste Einschüchterung der Philippinen durch China ist für die Vereinigung Südostasiatischer Nationen sowie die vier Quad-Nationen – USA, Japan, Indien und Australien – von erheblicher Bedeutung, sagte er.
China und die Philippinen hatten in letzter Zeit mehrere Konfrontationen im Südchinesischen Meer, in dem mehrere Regierungen überlappende Gebietsansprüche erheben.
Indiens Beziehungen haben sich seit 2020 verschlechtert, als sich indische und chinesische Truppen im umstrittenen Grenzgebiet Ladakh im Himalaya bekämpften und 20 indische und vier chinesische Soldaten getötet wurden.
Ein Konflikt mit Tausenden von Soldaten in der ostindischen Region Ladakh hält trotz mehrerer militärischer und diplomatischer Gespräche an.
Eine tatsächliche Kontrolllinie trennt die von Indien bzw. China gehaltenen Gebiete von Ladakh im Westen bis zum ostindischen Bundesstaat Arunachal Pradesh, den China vollständig für sich beansprucht. Indien und China führten 1962 einen Krieg um ihre Grenze.
Blinken befindet sich in Asien und betreibt intensive Diplomatie mit regionalen Partnern, um im Ukraine-Krieg Einigkeit zu demonstrieren und bestehende Differenzen über Gaza zu verhindern, sich zu vertiefen.
Indien und die USA haben seit 2018 zweimal jährlich Gespräche zwischen den Außen- und Verteidigungsministern Indiens und den US-Außen- und Verteidigungsministern (“zwei-plus-zwei-Gespräche”) geführt, um Themen von gemeinsamem Interesse zu erörtern und die bilateralen Beziehungen zu stärken.
Der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und sein indischer Amtskollege Rajnath Singh werden über einen Fahrplan für die Verteidigungsindustriekooperation diskutieren, der die Technologiezusammenarbeit und die Ko-Produktion in den Bereichen Aufklärung, Überwachung, Munition und anderen Bereichen beschleunigen soll, so das Verteidigungsministerium in einer Erklärung.
Washington erwartet, dass Indien ein führender Sicherheitsanbieter in der Region Indo-Pazifik sein wird.
Während des Besuchs des indischen Premierministers Narendra Modi in den Vereinigten Staaten im Juni haben beide Seiten eine Richtlinie für die Verteidigungsindustrie verabschiedet, um es ihnen zu ermöglichen, fortschrittliche Verteidigungssysteme gemeinsam herzustellen und an der Erforschung und Erprobung von Prototypen zusammenzuarbeiten.