Verdächtiger im Fall Madeleine McCann steht wegen anderer Sexualdelikte vor Gericht

(SeaPRwire) –   Ein Mann, der auch unter Verdacht steht, in den Fall der Entführung der britischen Kleinkind Madeleine McCann verwickelt zu sein, wurde am Freitag wegen mehrerer anderer Sexualdelikte verhandelt, die er zwischen 2000 und 2017 in Portugal begangen haben soll. Der Prozess wurde schnell bis zur nächsten Woche vertagt.

Der 47-jährige Deutsche, der von Medien als Christian Bruckner identifiziert wurde, muss sich wegen drei Fällen von Vergewaltigung und zwei Fällen sexuellen Missbrauchs von Kindern vor Gericht verantworten. Der Prozess begann am Landgericht Braunschweig in Niedersachsen. Der Beginn des Prozesses verzögerte sich wegen langer Schlangen vor dem Gerichtsgebäude, wie die deutsche Nachrichtenagentur dpa berichtete.

Die Verhandlung wurde schnell bis zum kommenden Freitag vertagt, nachdem der Verteidiger Friedrich Fülscher Einspruch gegen einen Schöffen erhoben hatte, der in der Vergangenheit den Aufruf zum Mord an dem ehemaligen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro verbreitet haben soll. Auch die Staatsanwaltschaft schloss sich dem Einspruch an.

Dem Verdächtigen wurde bisher nicht im Fall McCann der Prozess gemacht, in dem gegen ihn wegen Mordverdachts ermittelt wird. Er lebte viele Jahre in Portugal, darunter auch in dem Badeort Praia da Luz um die Zeit des Verschwindens von Madeleine im Jahr 2007. Eine Beteiligung an ihrem Verschwinden bestreitet er.

Derzeit verbüßt er in Deutschland eine siebenjährige Haftstrafe wegen einer Vergewaltigung, die er 2005 in Portugal begangen hatte. Im Gerichtssaal saß er am Freitag ruhig zwischen seinen vier Anwälten.

Die Staatsanwaltschaft hatte die Anklage in dem nun verhandelten Fall im Oktober 2022 erhoben. Nach Angaben von Fülscher wird die Verteidigung auf Freispruch in allen Anklagepunkten plädieren, wie die dpa berichtete.

Laut Staatsanwaltschaft soll der Beschuldigte zwischen 2000 und 2006 eine ältere Frau in ihrer Ferienwohnung in Portugal gefesselt und vergewaltigt haben. Er habe das Opfer mehrfach mit einer Peitsche geschlagen und den Vorfall gefilmt.

In der gleichen Zeit soll er ein mindestens 14-jähriges deutschsprachiges Mädchen in seiner Wohnung in Praia da Luz an einen Holzpfosten gefesselt, geschlagen und zum Oralverkehr gezwungen haben.

Im Juni 2004 soll sich der Angeklagte Zugang zur Wohnung einer damals 20-jährigen Irin in Praia da Rocha verschafft und sie vergewaltigt haben, indem er sie fesselte und auspeitschte.

In zwei weiteren Fällen aus den Jahren 2007 und 2017 wird ihm exhibitionistisches Verhalten gegenüber zwei Mädchen im Alter von 10 und 11 Jahren vorgeworfen.

Der Prozess findet in Braunschweig statt, nachdem das Oberlandesgericht entschieden hatte, dass dort Zuständigkeit besteht. Zuvor war dies verneint worden. Die Entscheidung drehte sich um Fragen nach dem letzten Wohnsitz des Angeklagten in Deutschland vor seiner Ausreise und Inhaftierung.

Das Gericht hat bis Ende Juni 29 Verhandlungstage angesetzt.

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