Tote bei Militäreinsatz im Westjordanland

Nach palästinensischen Angaben wurden bei dem Feuergefecht in Dschenin neun Menschen getötet. Rund 20 Personen seien verletzt worden, davon mehrere schwer, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah weiter mit.

Das israelische Militär teilte mit, die Einsatzkräfte seien beschossen worden, als sie versuchten, mehrere Mitglieder der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad festzunehmen, die von der Europäischen Union als terroristisch eingestuft wird. Daraufhin sei mit Schüssen geantwortet worden.

Drei bewaffnete Verdächtige wurden demnach getroffen. Vier weitere seien festgenommen worden. Die Zelle wird den Militärangaben zufolge verdächtigt, einen Terroranschlag geplant zu haben. Berichte über weitere Tote würden geprüft, hieß es.

Palästina I Palästinenser stoßen in Dschenin mit israelischen Truppen zusammen

Steinewerfen und Straßenbarrikaden als Reaktion auf die Militäroperation gegen Terror-Verdächtige

Aufruf zum Generalstreik

Dschenin im Westjordanland gilt als eine Hochburg militanter Palästinenser. Immer wieder kommt es dort zu blutigen Konfrontationen. Medien in Israel berichteten unter Berufung auf politische Kreise in Jerusalem, man müsse sich nach dem Einsatz auf eine mögliche Eskalation im Konflikt mit den Palästinensern einstellen.

Im Westjordanland wurde derweil zu einem Generalstreik aufgerufen. Der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtaje drückte den Familien der Opfer sein Beileid aus und rief die internationale Gemeinschaft auf einzugreifen, um das Blutvergießen zu beenden.

Die Lage im Westjordanland ist schon seit langem angespannt. Seit einer Serie von Anschlägen, die Palästinenser im vergangenen Jahr verübten, unternimmt Israels Armee dort vermehrt Razzien. Dabei kommt es immer wieder zu tödlichen Konfrontationen.

uh/sti (dpa, rtr, afp)