Irans Währung im freien Fall

Irans Währung ist inmitten politischer Isolation des Landes weiter abgestürzt. In Wechselstuben erreichte der Euro-Kurs erstmals mehr als 600.000 Rial.

Innerhalb von rund zwei Wochen verlor die Währung damit etwa 20 Prozent an Wert. Seit Beginn der landesweiten Proteste nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini beträgt der Verlust sogar etwa 45 Prozent. Die iranische Kurdin war im September vergangenen Jahres in Polizeigewahrsam gestorben, nachdem sie von der Sittenpolizei wegen Verstoßes gegen islamische Kleidungsvorschriften festgenommen wurde.

Belgien Protest nach Tod von Mahsa Amini in Brüssel

Ihr Tod löste Proteste aus: Mahsa Amini

Erst vor kurzem hatten westliche Staaten neue Sanktionen gegen den Iran verhängt. Laut Finanzexperten sind die Strafmaßnahmen ein wesentlicher Grund für die Absturz des Rial. Auch die festgefahrenen Verhandlungen zur Wiederbelebung des Wiener Atomabkommens von 2015 haben Händler auf dem Devisenmarkt verunsichert.

Die jüngsten Proteste gegen den repressiven Regierungskurs haben die politische Führung in Teheran in eine der schwersten Krisen seit Jahrzehnten gestürzt. Die Wirtschaftslage und fehlende Zukunftsaussichten bereiten vielen Iranern große Sorgen. Angesichts einer Inflationsrate von mehr als 50 Prozent tauschen viele Bürger gegenwärtig ihr Geld in harte Währungen wie den US-Dollar um oder kaufen Gold.

wa/cw (dpa, rtr)