Die Vereinigten Staaten ziehen Konsequenzen aus den zunehmenden Spannungen im Ukraine-Konflikt mit Russland. Die Familien der US-Diplomaten in der Hauptstadt Kiew sollten aus der Ukraine ausreisen, ordnete das Außenministerium in Washington an. Auch nicht unmittelbar benötigte Beschäftigte der amerikanischen Botschaft sollten das Land verlassen.
Weitere in der Ukraine lebende US-Bürger sollten eine Ausreise “jetzt in Erwägung ziehen”, hieß es. “Derzeit stehen kommerzielle Flüge zur Verfügung, um die Abreise zu unterstützen.” Generell abgeraten wurde US-Bürgern von Reisen nach Russland. Dort könne es zu einer “Schikanierung” durch die Polizei kommen, unter anderem durch die “willkürliche Anwendung von Gesetzen”.
Das Auswärtige Amt in Berlin hatte am Samstag erklärt, sein Botschaftspersonal in Kiew nicht zu reduzieren. “Wir beobachten sehr aufmerksam, wie sich die Sicherheitslage für das Personal an unseren Auslandsvertretungen in der Ukraine darstellt, und stehen hierzu auch in engem Austausch mit unseren Partnern in der EU und auf internationaler Ebene.”
Westen macht sich Sorgen
Russland hat in den vergangenen Wochen mehr als 100.000 Soldaten an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen. Der Westen befürchtet, dass der Kreml einen Einmarsch in das Nachbarland plant – was in Moskau vehement bestritten wird.
Ukrainische Soldaten an der Grenze zu Russland (Archivfoto)
Politische Beobachter halten es allerdings auch für möglich, dass Russland lediglich Ängste schüren will, um die NATO-Staaten zu Zugeständnissen bei der Forderung nach neuen Sicherheitsgarantien zu bewegen. Erklärtes Ziel des Kreml ist es etwa, dass das westliche Militärbündnis auf eine weitere Osterweiterung verzichtet und seine Streitkräfte aus östlichen Mitgliedsstaaten abzieht. NATO, USA und auch die EU lehnen das als inakzeptabel ab.
wa/ack (afp, dpa)