Maya Ruiz-Picasso ist zumindest im Portrait unsterblich: Ihr berühmter Vater hat sie mehrfach verewigt, allein zwischen 1938 und 1939 hat Pablo Picasso 14 Porträts von ihr gemalt, darunter “Maya mit Puppe”, “Maya mit Boot”, “Maya im Matrosenanzug”. Sie zeugen von der Faszination des Vaters für seine erstgeborene Tochter – und ihrer besonderen Beziehung.
Eine besondere Vater-Tochter-Beziehung: Maya und Pablo Picasso im Jahr 1955
Maya hat ihren Vater stark beeinflusst. Keines ihrer drei Halbgeschwister (Paloma, Paul und Claude) hat so viel Zeit mit Picasso verbracht wie sie. Aktuell widmet das Pariser Picasso-Museum der einzigartigen Vater-Tochter-Beziehung eine Doppelausstellung.
Fünf Mayas auf einen Schlag: die aktuelle Ausstellung im Picasso-Museum in Paris
Picasso-Jahr 2023: 50 Jahre nach dem Tod des spanischen Malers
Die Pariser Ausstellung ist Teil des großen Picasso-Jahres 2023, das seit Oktober dieses Jahres läuft – 50 Jahre nach seinem Tod am 8. April 1973: Dem außergewöhnlichen Künstler wird mit über 40 Ausstellungen und zwei Konferenzen in Europa und den USA gehuldigt. Federführend sind Frankreich und Spanien.
Der spanische Maler ist einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Er gilt – zusammen mit Georges Braques – als Erfinder des Kubismus und wird für seine zukunftsweisenden künstlerischen Arbeiten (sein umfangreiches Gesamtwerk umfasst über 15.000 Gemälde, 3200 Keramiken, 7000 Zeichnungen, 1200 Skulpturen und 20.000 Druckgrafiken) weltweit gefeiert und verehrt.
Maya Ruiz-Picasso: Muse und Kulturfrau
Maya Ruiz-Picasso war die gemeinsame Tochter des spanischen Künstlers mit der 28 Jahre jüngeren Marie-Thérèse Walter, die Picasso 1927 kennengelernt hatte. Sie wurde am 5. September 1935 geboren. Später bekam er noch weitere Kinder, etwa mit der Künstlerin Françoise Gilot. Als Maler ein Genie, war Picasso gleichzeitig für seine zahlreichen Affären berüchtigt.
Maya Ruiz-Picasso 2015 im südfranzösischen Grasse
Noch Ende September hatte Maya Ruiz-Picasso dem französischen Staat mehrere Werke ihres 1973 gestorbenen Vaters geschenkt, darunter ein Porträt ihrer Mutter und “Kind mit Schnuller, das unter einem Stuhl sitzt”. Man verdanke ihrer Komplizenschaft einzigartige Werke, hieß es in der Würdigung des französischen Kulturministeriums zu ihrem Tod. Es sei “ihre Mission” gewesen, so ihr Sohn Olivier Widmaier Picasso, das Werk ihres Vaters dem Staat zuzuführen, und so allen Menschen zugänglich zu machen.