Mehr als vier Jahre nach seiner Entführung im westafrikanischen Wüstenstaat Niger ist ein deutscher Entwicklungshelfer wieder frei. “Wir sind sehr erleichtert und dankbar”, erklärte der Verein Help in Bonn und bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Das Magazin “Der Spiegel” hatte unter Berufung auf Sicherheitskreise gemeldet, der marokkanische Geheimdienst habe in dem Fall vermittelt. Ob Lösegeld floss, ist unklar.
Der Bauingenieur war im April 2018 in der westlichen Grenzregion Tillaberi verschleppt worden. Er vertrat Help als Landesdirektor im Niger und betreute dort Hilfsprojekte zur Gesundheitsvorsorge sowie der Wasser- und Sanitärversorgung. Der 63-Jährige habe sein Leben “in den Dienst der humanitären Hilfe gestellt”, heißt es in einer Mitteilung der Organisation.
Dschihadisten im Dreiländereck
Der Niger, in dem fast 25 Millionen Menschen leben, teilt im Westen eine lange Grenze mit dem Krisenstaat Mali. Im Dreiländereck zwischen Mali, Niger und Burkina Faso sind mehrere islamistische Milizen aktiv. Immer wieder gibt es Anschläge und Entführungen. Ende November hatte die Regierung in Berlin angekündigt, dass sich die Bundeswehr bis Mai 2024 aus der UN-Mission MINUSMA in Mali zurückziehen werde.
jj/haz (dpa, afp)