Beethoven-Doku der DW erhält Musikpreis

Die 2020 veröffentlichte Dokumentation “Eine Welt ohne Beethoven?” der Deutschen Welle geht der Frage nach, welchen Einfluss die Werke des Bonner Komponisten Ludwig van Beethoven (1770-1827) auch heute noch ausüben. Sarah Willis, Hornistin der Berliner Philharmoniker, führte nicht nur im Bereich der Klassik Interviews, sondern insbesondere mit Vertretern anderer Genres wie Jazz, Pop, Rock oder Filmmusik. 

Am 21. April 2022 erhält der Film als beste Musik-Dokumentation den International Classical Music Award. Die Dokumentation unter Regie von Martin Roddewig sei “witzig und höchst unterhaltsam”, urteilte die Jury. “Eine Welt ohne Beethoven sei unvorstellbar”. Der Preis wird im Rahmen einer Gala in der Philharmonie Luxembourg verliehen.

“Diese Auszeichnung ist eine große Ehre”, sagte Sarah Willis. Sie sei glücklich und stolz auf das gesamte Team, das am Film mitgewirkt habe. “Ich persönlich habe bei dem Dreh so viel gelernt, und es war die perfekte Art, Ludwigs 250. Geburtstag zu feiern.”

Sarah Willis freut sich über den Preis

Die Hornistin Sarah Willis sitzt neben dem Komponisten John Williams und spielt ihr Instrument

Sarah Willis mit dem Filmmusik-Komponisten und Oscar-Preisträger John Williams

Die Dokumentation war 2020 im Jubiläumsjahr zu Beethovens 250. Geburtstag Teil einer Trilogie, zu der auch die DW-Filme “Beethovens Neunte – Symphonie für die Welt” und “Beethoven – Der Klang der Natur” gehörten.

“Eine Welt ohne Beethoven?” ist in sieben Kapitel unterteilt, die Gespräche mit Musikern und Managern vermitteln einen Eindruck davon, wie tiefgreifend Beethoven die Musik der folgenden Jahrhunderte bis in die Gegenwart geprägt hat.

Beethoven inspiriert auch den Jazz-Trompeter Marsalis

So diskutieren die Musiker unter anderem über Beethovens 5. Sinfonie, die etwa den Querflötisten Ian Anderson von Jethro Tull geprägt hat: “Ich denke, würde Beethoven heute leben, dann wäre er der Typ, der sich mit dem Geländemotorrad im Schlamm richtig dreckig macht. So stelle ich mir Beethoven vor.”

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Beethovens Neunte – Symphonie für die Welt, Teil 1

Auch der New Yorker Grammy-Gewinner Wynton Marsalis bekam Besuch von Sarah Willis. Der Jazz-Trompeter ist ein großer Fan von Beethovens Streichquartett Opus 135: “Beethoven versteht das rhythmische Verhältnis von drei Schlägen in einer Zweier-Umgebung. Das ist typisch für afrikanische Musik oder Musik aus dem Nahen Osten – da hat er das wahrscheinlich her, von der türkischen Musik.”

Der International Classical Music Award wird in 26 Kategorien vergeben, in der Jury mit Vertretern aus 15 europäischen Ländern ist auch die DW vertreten.