Wintersturm bedroht weite Teile der USA

Es drohten “rekordverdächtige Kälte und lebensbedrohliche Windböen”, meldet der US-Wetterdienst (NWS). In einigen Gebieten dürften die Temperaturen demnach auf bis zu minus 50 Grad Celsius sinken. Laut den NWS-Experten ist mit starkem Schneefall, Eis und Überschwemmungen zu rechnen. Es könne zu Schäden an der Infrastruktur sowie massiven Störungen im Flug- und Straßenverkehr kommen.

Die arktische Kaltfront zieht vom Mittleren Westen nach Osten. Sie dürfte am Freitag die Ostküste erreichen. Meteorologen sagen für die kommenden Tage Blizzards (starke Schneestürme) an den Großen Seen im Norden, Blitzeis an der Ostküste und bittere Kälte bis herunter an die Grenze zu Mexiko voraus. Dem Nationalen Wetterdienst zufolge könnten in einigen Städten wie Philadelphia oder Sioux City Kälterekorde eingestellt werden.

Kälte bis weit in den Süden der USA

Für die Bundesstaaten Louisiana, Teile von Mississippi, Alabama und Texas wurde eine extreme Frostwarnung ausgerufen. In manchen Teilen Louisianas, wo üblicherweise ein eher subtropisches Klima herrscht, werden Temperaturen von bis zu minus 15 Grad bei starken Winden erwartet. In Texas bereitet man sich auf bis zu minus 26 Grad vor. 

Scheesturm in den USA

Mancherorts – wie hier in Pennsylvania – schneit es schon

Bereits am Mittwoch hatten die Bundesstaaten Georgia, North Carolina und Kentucky den Notstand ausgerufen. “Wir erwarten Wetter, wie wir es seit einem Jahrzehnt oder mehr nicht mehr gesehen haben”, erklärte der Gouverneur von Georgia, Brian Kemp. Für den Bundesstaat an der Südatlantik-Küste der USA wurden Temperaturen von minus zwölf Grad Celsius vorhergesagt.

Nach Schätzungen könnten rund 90 Millionen Menschen in 37 US-Bundesstaaten von dem extremen Winterwetter betroffen sein.

Der NWS im US-Bundesstaat New York warnte vor einem “Sturm, wie er einmal pro Generation vorkommt”, mit eisigen Windböen von mehr als 105 Kilometern pro Stunde. In Minnesota sprach der NWS von einem “lebensbedrohlichen Phänomen”, das ernst zu nehmen sei.

Zu den Feiertagen könnte es ein Reisechaos geben

US-Präsident Joe Biden fand drastische Worte: “Das ist nicht einfach ein verschneiter Tag, wie aus der Kindheit. Das ist ernst”, sagte er im Weißen Haus.

Auf dem internationalen Flughafen Minneapolis-St. Paul werden Flugzeuge enteist

Auf dem internationalen Flughafen Minneapolis-St. Paul müssen Flugzeuge bereits enteist werden

Der extreme Kälteeinbruch könnte auch die Weihnachtsreisepläne von Millionen Amerikanerinnen und Amerikanern durcheinander bringen. Die Fluggesellschaften rieten allen Reisenden, sich auf Verspätungen und Stornierungen einzustellen. Bis Freitag wurden schon rund 2000 Inlandsflüge abgesagt. Betroffen sein dürften auch unzählige Autofahrer auf dem Weg zur Weihnachtsfeier mit ihren Familien.

qu/rb (dpa, afp, rtr, ap)