Marburg-Virus: Alarm in Äquatorialguinea

In Äquatorialguinea sind Infektionen mit dem hochgefährlichen Marburg-Virus aufgetreten. In der Provinz Kié-Ntem seien mindestens neun Menschen nach der Ansteckung mit dem Erreger gestorben, teilten die Weltgesundheitsorganisation WHO und die Regierung des Staates an der Westküste von Subsahara-Afrika mit. Die Todesfälle wurden zwischen dem 7. Januar und dem 7. Februar festgestellt, wie Gesundheitsminister Mitoha Ondo’o Ayekaba erläuterte. Zudem werde noch ein “verdächtiger” Todesfall vom 10. Februar untersucht.

In Absprache mit der WHO und den Vereinten Nationen rief Äquatorialguinea einen “Gesundheitsalarm” für Kié-Ntem und den Nachbardistrikt Mongomo aus. “In den betroffenen Bezirken wurden Teams eingesetzt, um Kontaktpersonen ausfindig zu machen”, erklärte die WHO. Menschen, die Symptome der Krankheit zeigen, sollten isoliert und medizinisch versorgt werden. Mehr als 4000 Menschen seien bereits unter Quarantäne gestellt worden, heißt es. 

Extrem hohe Sterblichkeit

Das Marburg-Virus, das ein hämorrhagisches Fieber auslösen kann, stammt aus derselben Erregerfamilie wie das Ebola-Virus. Es wird von Flughunden auf den Menschen übertragen und verbreitet sich weiter durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten, Oberflächen und infiziertem Material.

Erstmals beobachtet wurde das Marburg-Virus 1967 im Labor eines pharmazeutischen Unternehmens im hessischen Marburg, wodurch es seinen Namen bekam. Der Erreger war mit erkrankten Versuchsaffen aus Uganda nach Deutschland gelangt.

Zu den Krankheitssymptomen zählen hohes Fieber, blutiger Durchfall, Müdigkeit und starke Kopfschmerzen. Die Sterblichkeit liegt laut WHO bei bis zu 88 Prozent. Zugelassene Impfstoffe oder Medikamente gegen das Marburg-Virus existieren bisher nicht.

wa/ehl (afp, rtr)