Christodoulidis gewinnt Präsidentenwahl in Zypern

Der frühere Außenminister Nikos Christodoulidis hat die Präsidentenwahl in der kleinen EU-Inselrepublik Zypern gewonnen. Der 49 Jahre alte konservative Politiker erhielt bei der Stichwahl 51,8 Prozent der Stimmen. Das meldete der Staatsrundfunk unter Berufung auf das Innenministerium. 

Der von der Linkspartei AKEL unterstützte Diplomat Andreas Mavrogiannis kam demnach auf 48,2 Prozent und räumte seine Niederlage ein. Die Wahl war wichtig, weil der direkt vom Volk gewählte Präsident die Regierung bestellt und führt.

Lebenshaltungskosten und Korruption zentrale Wahlkampfthemen

Für die rund 500.000 Wahlberechtigten in dem EU-Land haben die gestiegenen Lebenshaltungskosten und der Kampf gegen die Korruption im Land wohl auch darüber entscheiden, wem sie bei der Stichwahl ihre Stimme gaben. Weiteres wichtiges Wahlkampfthema waren die hohen Kosten durch die irreguläre Migration. Die Mittelmeerinsel verzeichnet nach eigenen Angaben gemessen an der Bevölkerung die meisten Asylanträge pro Jahr in der EU. Demnach sind aktuell sechs Prozent der 915.000 Einwohner der Insel Schutzsuchende.

Zypern: das Zelt im Niemandsland

Zypern ist seit 1974 geteilt, in der Lösung des Konflikts gibt es seit Jahren kaum Bewegung. Damals hatte die türkische Armee nach einem Militärputsch der griechischen Zyprer den Norden besetzt. Die Türkei ist der einzige Staat, der die 1983 ausgerufene Türkische Republik Nordzypern anerkennt. Die griechischsprachige Republik Zypern trat 2004 der EU bei.

hf/uh (dpa, afp)